Wir produzieren Kompost à la Johanna.
Wir beginnen mit dem Aufschichten eines neuen Komposthaufens immer im neuen Gartenjahr Anfang März. Das Aufschichten des Komposthaufens wird bis ca. 21.6. (Sommersonnenwende) fortgesetzt. Ab dem 21. Juni wird der Kompost luftdicht – entweder mit einer Plastikfolie oder mit einer dicken Schicht Laub – abgedeckt und darf jetzt ca. drei Monate rasten. Alle zwei Wochen wird der Kompost gut gewässert. Abgesehen vom Wässern wird unser Kompost ab der Sommersonnenwende in Ruhe gelassen, damit der Verrottungsvorgang nicht gestört wird, d.h. es wird ab der Sommersonnenwende kein weiteres Material mehr aufgeschichtet. Ab September/ Oktober ist der Kompost à la Johanna fertig und kann ausgesiebt werden. Der Kompost kann im Herbst zur Vorbereitung auf das kommende Gartenjahr in die Erde der Beete locker eigearbeitet werden.
Unser Kompost besteht aus 4 unterschiedlichen Schichten:
1.) Grobes, noch nicht oder halb verrottetes Material. Das ist das Material, das beim Sieben unseres Komposts vom Vorjahr übrig geblieben ist, z.B. kleine Äste, halbverrotteter Gras- und Strauchschnitt …
2.) Neues Material aus dem Garten, das extra gesammelt wird, z.B. Grasschnitt und Grünzeug, angetrocknet. Dieses wird ausschließlich in sehr dünnen Schichten aufgetragen, der Grasschnitt wird dabei vorsichtig mit einer Gabel mit dem Grünzeug vermischt.
3.) Halbfertiger Bokashi, in unregelmäßigen „Haufen“ aufgetragen. Wie wir halbfertigen Bokashi herstellen erfährst du hier.
4.) Zusätzlich wird über jede einzelne Schicht eine dünne Schicht Kohle gestreut und zwar ca. in der Stärke, in der ein Faschingskrapfen angezuckert wird. Die Kohle soll den Geruch des halbfertigen Bokashi vollständig neutralisieren. Unsere Kohle ist eine feingemahlene Bio-Holzkohle aus Hartholz aus Mariazell/ Kalte Kuchl. Herkömmliche Grillkohle sollte nicht verwendet werden.
Die erste Schicht besteht aus grobem Material, das vom Sieben des Komposts vom Vorjahr übrig geblieben ist. Dieses zieht die Regenwürmer an, da der Verrottungsprozess bereits begonnen hat. Außerdem befinden sich bereits etliche Wurmeier in diesem Material.
Auf die erste Schicht kommt ca. eine Hand voll fein gemahlener Kohle.
Die zweite Schicht besteht aus einer dünnen Schicht Grasschnitt. Der Grasschnitt (Reste vom Rasenmähen) sollte bereits trocken oder angetrocknet sein. Auch auf diese Schicht wird eine Hand voll Holzkohle gestreut.
Die dritte Schicht besteht aus halbfertigem Bokashi. Diese Schicht wird nicht gleichmäßig aufgetragen sondern brockenweise in ca. faustgroßen Brocken unregelmäßig auf der ersten Schicht verteilt. Die Brocken bieten den Regenwürmern eine Heimat, sie dienen den Würmern als Brutnester. Über die Bokashibrocken eine dünne Schicht Bio-Holzkohle streuen und zwar so viel, dass der säuerliche Geruch des halbfertigen Bokashi vollständig neutralisiert wird.
Ist der Haufen zu trocken, mit einer 10l Gießkanne sowie zusätzlich zwei guten Spritzern EM-Bakterien gut gießen.
Die nächste dünne Schicht besteht wieder aus grobem Material + einer Faust gemahlener Kohle.
Darüber kommt nun wieder gesammelter und bereits getrockneter Grasschnitt und anderes Grünzeug, das sehr dünn aufgetragen wird + einer Hand voll Kohle.
Darauf wieder halbfertigen Bokashi, in faustgroßen Haufen auftragen und mit Kohle „angezuckert“.
Generell gilt es darauf zu achten, dass von einem Material nie zu viel aufgetragen wird.
So wird weiter Schicht für Schicht aufgetragen, bis alles Material verbraucht ist. Ist der Haufen vorerst aufgeschichtet, wird er gut mit Em_Bakterien versetztem Wasser gegossen. Wir verwenden für das Gießen mit der Gießkanne immer einen Brauseaufsatz, damit alle Schichten des Komposthaufens gleichmäßig gewässert werden.
Zum Schluss wird der Kompost mit einer Plastikfolie oder einer dicken Schicht Laub luftdicht abgedeckt.
Im Laufe des Gartenjahres fallen durch Mähen und anderer Arbeit im Garten (Strauchschnitt, jäten …) weitere Materialien an. Wir sammeln die Materialien gesondert und sobald genug von jedem Material zusammengekommen ist, wird der Komposthaufen weiter aufgeschichtet.
Alle zwei Wochen wird der Kompost gut gewässert. Das ist sehr wichtig, damit die Pilze, Bakterien, Würmer und Kleinstlebewesen, die die wichtige Verrottungsarbeit leisten, nicht sterben. Asseln, Schnecken, Käfer und Würmer helfen auch fleissig bei der Umsetzung des organischen Materials mit. Wir schichten bis zum 21.6. des Jahres. Danach darf der Komposthaufen bis September/ Oktober ungestört rasten. Der Kompost à la Johanna benötigt etwa drei Monate, bis er „reif“ ist. Der fertige Kompost wird durch ein grobes Sieb geschmissen. Das beim Sieben übrig gebliebene grobe Material wird auf einem extra Haufen für den Komposthaufen für das kommende Gartenjahr gesammelt. Der gesiebte Kompost wird in Säcke gefüllt und den Gärtner_innen zur Verfügung gestellt.
Vom 21.9. bis 21.10. wird der gesiebte Kompost auf den Beeten verteilt. Feines Material wird zuerst aufgetragen, grobes kommt darüber. Den Kompost leicht in die Erde des Hochbeetes einarbeiten.
Das darf in den Kompost à la Johanna
- Bereits trockener oder angetrockneter Grasschnitt, Grünabfälle aus dem Garten. Bitte nicht selbst aufschichten sondern auf einem separierten Haufen schichten.
- Strauchschnitt und Baumschnitt
- Grobes Material aus dem Kompost des Vorjahres.
- Halbfertiger Bokashi (vorfermentierte Gemüse und Obstabfälle, mit EM-Bakterien geimpft im Sackerl oder direkt in den Bokashikübel, mind. 2 Wochen gerastet). Mehr Information zur Bokashi-Vorbereitung findest du hier.
- Eierschalen ja, allerdings bitte, wie in diesem extra Beitrag beschrieben, heiß ausgewaschen, getrocknet und zerkleinert, dünn aufgestreut. Bitte nicht selbst aufstreuen sondern Eierschalen in einem Schraubglas in der Hütte lagern.
- Kaffesatz und Teesackerl entweder in einer Schüssel trocknen und dann in den Kompost einarbeiten, oder dem Bokashieimer (oder dem Bokashisackerl) zuführen. Kaffeesatz ist ein toller Dünger und soll so manchen Schädling wie z.B. die Nacktschnecke vertreiben.
- Pferdemist
- Fein zermahlene Bio-Kohle.
Das darf NICHT in den Kompost à la Johanna
- Nicht fermentierte Gemüse- und Obstreste
- Gekochten Essensreste (auch keine Kartoffelschalen)
- Protein (Fleisch, Fisch, Käseabfälle: diese locken Ratten und Mäuse an)
- Zitrusfrüchte (auch nicht bio)
- Ganze, ungewaschene Eierschalen
- Gespritzte Küchenabfälle (bitte ausschließlich biologische Abfälle verwenden)
- Gummiringerl oder anderes Plastik (Vorsicht bei Pflanzenringen)
- Bio-Sackerl aus Kartoffelstärke (diese verrotten nicht oder nur sehr sehr langsam)
- Aschereste
- Schnittblumen oder kaputte Zimmerpflanzen
- Gemüsepflanzenreste aus dem Beet (Aussamung, Pilze: Reste aus dem Beet zu Bokashi fermentieren, wie in einem extra Beitrag beschrieben.)
- Unkraut – bitte kein Unkraut auf den Kompost werfen. Dieses Samt aus und vermehrt sich. Unkraut zum Mulchen am Boden um die Beete verwenden. Nie mit Unkraut in den Beeten selbst mulchen. Hat das Unkraut noch keine Samen gebildet, kann es auf den Haufen mit Grasschnitt gegeben werden. Unkraut kann auch mit EM-Bakterien fermentiert werden.
- Frischer Grasschnitt: bitte keinen Grasschnitt vom Mähen auf den Kompost werfen. Den Grasschnitt auf einen Extrahaufen neben dem Kompost locker aufschichten und trocknen lassen. Wir benötigen den Grasschnitt außerdem zum Mulchen.
- Bedruckte Zeitungen oder bedruckter Karton
- Kleberreste auf Karton
Conni beim Aussieben des alten Komposts von 2016
Die beiden Mäusebabys haben wir beim Ausschaufeln des alten Komposthaufens gefunden.