03 Feb

Das Gartenjahr beginnt am 02.02.: Imbolcfest

Am keltischen Feiertag „Imbolc“ (oder Imbolg)/ Maria Lichtmess beginnt traditionsgemäß für uns Gärtner_innen das Gartenjahr. Das altirische Wort Imbolg bedeutet so viel wie „Rundum-Waschung“ was diesen Tag als „Reinigungstag“ kennzeichnet. Die Tage sind jetzt spürbar länger, die Pflanzen erwachen langsam aus ihrer Winterruhe und erste Knospen sowie erstes zartes Grün ist bereits erkennbar. Deswegen ist es Tradition, am 02.02. (40 Tage nach Weihnachten) den Garten erstmals bewusst zu betreten, zu räuchern, nach dem Rechten zu sehen und mit ersten Gartenarbeiten zu beginnen.

Imbolc-Räucherung

 

Unser Garten wurde am 02.02. erstmals in diesem Jahr gut durchgeputzt und alte Blätter/ Äste und Müll wurden entsorgt. Das ist wichtig für den Garten, denn so wird Pilzbefall vorgebeugt und die Wiese bekommt wieder Luft.

 

Der Rhabarber treibt bereits aus. Unser Rhabarber ist 2018 im zweiten Jahr. Erst ab 2019 darf geerntet werden.

In unserem Gemeinschaftsbeet zeigt sich erstes zartes Bärlauchgrün.

Unsere Glockenblumen wachsen schon wieder.

Das Glockenblumenbeet

Auch die Herbstfreude beginnt wieder zu wachsen.

Das erste Schneecklöckchen!

Hier kommen noch mehr Schneeglöckchen.

Durch den sehr milden Winter konnte durchgehend u.a. Brokkoli geerntet werden. Der Brokkoli wurde im Mai gepflanzt und nimmt das halbe Beet ein. Er wärmt seine Umgebung so sehr, dass bereits eine Ringelblume wächst.

Steffi war schlau und hat bereits im Herbst Vogerlsalat gesät. Dieser kann jetzt, im Februar, bereits geerntet werden.

Auch unser schwarzer Johannisbeerstrauch hat schon dicke Knospen.

 

 

 

 

 

 

05 Jun

Borretsch (Borago officinalis)

Borretsch, auf Grund seines Geschmacks auch Gurkenkraut genannt, gehört zur Familie der Raubblattgewächse. Seine Blätter sind fleischig und haarig, die Blüten sind blau bis violett, auch etwas haarig und sternförmig. Daher trägt Borretsch auch den nicht so geläufigen Namen Himmelsstern. Ursprünglich kommt er aus dem Mittelmeerraum, seit dem Mittelalter wird er aber auch bei uns angebaut. In der Vergangenheit wurde Borretsch vor allem in Klostergärten kultiviert und als Heilpflanze genutzt.

Borretsch ist ein einfach anzupflanzendes Kraut. Die Pflanze schätzt besonders sonnige und windgeschützte Standorte. Da Borretsch eine Wuchshöhe von bis zu 50cm erreichen kann, eignet er sich nicht so gut für das Hochbeet. Er mag eher sandige und kalkreiche Böden, mit Überdüngung kommt er nicht zurecht.

Wir säen Borretsch von April bis Juni. Da Borretsch ein Dunkelkeimer ist, müssen die Samen ca. 1cm tief in die Erde gedrückt und gut bedeckt werden. Borretsch breitet sich aus, daher sollte man die Pflanzen in einem Abstand von 50cm setzen.

Borretsch findet vielseitig Verwendung. Neben Kohl gepflanzt, schützt er vor dem Kohlweißling. Er wird in der Naturheilkunde eingesetzt und schmeckt auch vorzüglich. In der Küche werden nur die frischen Blätter verwendet, getrocknet verlieren sie ihr Aroma. Die Blätter schmecken ausgezeichnet im Gurkensalat. Die wunderschönen Blüten des Himmelssterns können ebenfalls gegessen werden und machen sich sehr gut als Dekoration in einem Gurkensalat.

 

 

04 Jun

Ringelblume (Calendula officinalis)

Die Ringelblume gehört zur Familie der Korbblüter und ist der heimliche Superstar jedes Gartens. Sie blüht nicht nur in leuchtendem Orange  von Juni bis Oktober sondern hält auch noch Ungeziefer fern und lockert den Boden auf. Abgesehen davon hat die Ringelblume auch noch heilende Eigenschaften. Nicht nur ihre Blüten sondern auch andere Teile der Pflanze werden in der Heilkosmetik und in der Naturheilkunde verwendet. Ringelblumen wirken entzündungshemmend und fördern die Wundheilung. In Form von Teeaufgüssen werden die Blüten auch bei Magen-Darm-Beschwerden verwendet.

Die Ringelblume fühlt sich besonders neben Erdbeeren, Feldsalat, Kartoffeln, Kürbis, Paprika, Petersilie, Sellerie, Kohl und Tomaten wohl. Durch ihren intensiven Duft lockt sie gute Insekten an.

Werden im Garten Fadenwürmer entdeckt, hilft es, an dieser Stelle kleine Inseln mit Ringelblumen zu setzen. Das sieht nicht nur dekorativ aus und lockert den Boden sondern vertreibt auch unerwünschte Fadenwürmer und gefräßige Nacktschnecken.

Unsere Ringelblumen im Matznergarten

 

04 Jun

Erdbeeren (Fragaria)

In unserem Garten wachsen verschiedene Arten von Erdbeeren. Weltweit gibt es nahezu 600 Sorten. In Johanna’s Beet wachsen sogar nostalgische kleine süße Walderdbeeren.

Gepflanzt werden Erdbeeren im März bis Ende April. Die Pflanzen können durch vorsichtiges Teilen des Wurzelballens vermehrt werden. Vorsicht, Erdbeeren neigen dazu, sich bei guter Pflege rasant auszubreiten.

Erdbeeren mögen eine dünne Mulchschicht aus Stroh.

Erdbeeren mögen es Nährstoffreich. Am besten bereitet man das zukünftige Beet der Erdbeeren bereits im Herbst mit Kompost auf. Vor dem Pflanzen ins Hochbeet sollten Die Wurzeln der einzelnen Pflanzen vom Torf befreit werden (falls in der Erde vorhanden). Am besten taucht man die Wurzelballen der Erdbeeren vor dem Einpflanzen einige Minuten in Wasser. In das Pflanzloch sollte 1EL Kaffeesatz sowie 1EL Hornmehl als Dünger zugegeben werden.

Am besten düngt man Erdbeeren mit Kaffeesatz  beim Pflanzen im März-April, dann noch einmal im Juli oder August und direkt nach der Ernte. Zusätzlich sollte immer noch die selbe Menge Hornmehl zugeführt werden, damit die Erdbeeren alle wichtigen Nährstoffe bekommen.

Beim Pflanzen gibt man pro Pflanze ca. 1 EL Kaffeesatz + 1EL Hornmehl. Im Frühjahr genügt die halbe Menge pro Pflanze, nach der Ernte darf es ruhig je ein gehäufter EL sein.

Zum Düngen mischt man den getrockneten Kaffeesatz mit der gleichen Menge Hornmehl und streut das Gemisch um die Pflanzen und arbeitet es leicht und vorsichtig in den Boden ein. Danach werden die Erdbeeren gut gegossen. Nach drei Jahren tragen Erdbeeren nicht mehr sehr viel, daher hat es sich bewährt, Erdbeeren nach dem dritten Jahr zu entfernen und in einem anderen Beet neue Erdbeeren zu pflanzen.

2017 ist das zweite Jahr für unsere Erdbeeren und ihnen gefällt es im Matznergarten, sie wuchern wie Unkraut.

 

Nostalgische Walderdbeeren in Johannas Beet

 

 

 

 

04 Jun

Mulchen

Das Wort „Mulch“ kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „unverrottetes, organisches Material“

Mit „mulchen“ ist ein Bedecken des freibleibenden Bodens um Gemüsepflanzen, Sträucher oder Bäume mit Gras, Blättern, Stroh, Karton und anderem nicht verrotteten organischen Materialien gemeint. Mulchen ist eine unverzichtbare Technik in der Permakultur.

Eine Mulchschicht um junge Gemüsepflanzen und um Sträucher hält den Boden im Sommer kühl und feucht und schützt vor zu heißer Sonneneinstrahlung, die den Boden austrocknet. Mulch erhält außerdem am Abend länger die Tageswärme im Boden. Dadurch wird die Vegetationsperiode verlängert. Eine Mulchschicht schützt vor starkem Regen, der den Boden ausschwemmen kann sowie vor starkem Wind. Im Winter schützt eine dicke Mulchschicht empfindliche Pflanzen wie Rosen oder Beerensträucher vor dem Erfrieren.

Gemulchter Johannisbeerstrauch

Neben der Schutzfunktion liefert die Mulchschicht dem Boden auch wertvolle Nährstoffe, da Grasschnitt und Stroh nach und nach verrotten und so den Boden düngen.

Durch Mulchen wird auch der Unkrautwuchs radikal eingedämmt, man erspart sich dadurch viel Arbeit.

Wir mulchen im Matznergarten mit

  • Grasschnitt, Rasenschnitt (auch feucht verwendbar, immer nur eine dünne Schicht auftragen)
  • Laub (nur unter Hecken im Winter als Pflanzenschutz, Laub wird niemals ins Gemüsebeet eingearbeitet, da es den Boden zu sauer macht)
  • Salatblätter, Tomatenblätter vom Ausgeizen der der Tomatenpflanzen
  • Brennesseln: diese sind ein hervorragendes Mulchmaterial, da sie sehr viele Nährstoffe in den Boden abgeben. Vorsicht: keine blühenden oder Samen tragenden Brennesseln zum Mulchen in den Beeten verwenden
  • Stroh: besonders Erdbeeren und Melanzani werden gerne mit Stroh ummulcht.

Wir mulchen nicht mit Rindenmulch, da dieser unseren Rasenmäher zerstört. Im Gemüsebeet hat Rindenmulch generell nichts verloren, da er den Boden zu sauer macht.

Der Deal mit der Maus: ein alter Bäurinnentrick besagt, dass das Mulchen mit Salat die Mäuse vom Gemüse fern hält. Bis jetzt hat es geklappt.

Mit Unkraut mulchen wir um das Beet, in diesem Fall um die Begrenzungssteine unserer Physalis. So müssen wir nicht so viel jäten. Niemals im Beet selbst mit Unkraut (dass sich jetzt Wald- und Wiesenkraut nennt) mulchen.

 

 

 

 

 

04 Jun

Marienglockenblumen (Campanula medium)

Unsere Glockenblumen gehören der Sorte der Marienglockenblumen an und blühen violett und weiß. Marien-Glockenblumen wachsen buschig und können je nach Sorte  zwischen sechzig und neunzig Zentimeter Höhe erreichen. Marienglockenblumen mögen sonnige und halbschattige Standorte. Es gibt aber auch Glockenblumensorten, die finstere Schattenplätze bevorzugen und dort bis zu 2m Wachstumshöhe erreichen können.

Marienglockenblumen blühen von Mai bis September. Verblühte Stängel schneiden wir bis zum Boden ab, das fördert eine Zweitblüte.

Glockenblumen mögen als direkte Nachbarinnen keine Nelken. Neben Schafgaben, Schleierkraut, Thymian, Nachtkerzen, Sommer-Margeriten und Kandelaber-Ehrenpreis fühlen sich die romantischen Blumen aber sehr wohl.

Glockenblumen mögen generell keinen künstlichen Dünger. Mariengockenblumen bevorzugen etwas Kompost und auch ein wenig Pferdemist sowie alle 2-3 Wochen einen Spritzer Brennesseljauche im Gießwasser. Sie werden sehr gerne gegossen und blühen bei guter Pflege bis zum Herbst.

Glockenblumen samen von selbst aus und wachsen im nächsten Frühjahr wieder an der selben Stelle.

Einige Glockenblumenarten kann man sogar als Zimmerpflanzen halten.

 

Unsere Matznergarten-Glockenblumen

Unsere Glockenblumen sehen nicht nur gut aus sondern duften auch hervorragend.

04 Jun

Bokashi

Was ist Bokashi?

Der Begriff „Bokashi“ kommt aus dem Japanischen und bedeutet so viel wie „fermentierte Küchenabfälle“. Gemeint ist ein Prozess, der mit Hilfe von EM-Bakterien von Statten geht.

Dabei werden EM-Bakterien (aus dem Englischen für: „Effective Microorganisms“) den gesammelten Obst und Gemüseresten aus der Küche zugeführt und luftdicht  in einem Kübel oder einem Plastiksack verschlossen. EM-Bakterien wurden von dem japanischen Argrarwissenschafter Prof. Higa entdeckt.

Eine EM – Lösung besteht aus natürlich vorkommenden, nicht genveränderten Mikroorganismen, die zum natürlichen Lebensraum unserer Umwelt gehören. EM-Lösungen können im Internet sowie im spezialisierten Einzelhandel erworben werden .

EM-Bakterien haben einen günstigen Einfluss auf die Verrottung von organischen Abfällen, da sie die Entstehung von Faulgasen und unerwünschten Schimmelpilzen unterdrücken. Das fertig fermentierte Material wird Bokashi genannt. Wir verwenden für unseren Kompost halbfertigen Bokashi.

So kannst Du selbst halbfertigen Bokashi für unseren Kompost à la Johanna herstellen:

Schnellanleitung:

  • (Bio) Obst- oder Gemüsereste klein schneiden.
  • In ein luftdicht verschließbares Plastiksackerl füllen
  • Mit EM-Bakterien beträufeln (ca. 1 EL pro Schicht)
  • eine feine Schicht gemahlene Kohle gegen etwaige Gerüche über jede Schicht streuen.
  • Nach ca. einer Woche das verknotete Sackerl zur Sammelstelle bringen

Anleitung:

  • Gemüse und Obstreste klein schneiden und in ein luftdichtes Plastiksackerl geben. Welche Reste sich hierfür eignen und welche nicht kann weiter unten nachgelesen werden.
  • 1/2 TL , TL oder EL (je nach Menge) EM-Bakterien zufügen. Die EM-Bakterien können in unserer Hütte aus dem beschrifteten weißen Plastikgefäß (links im Regal) abgefüllt werden. Eine kleine Plastikflasche reicht sehr lange. Es macht nichts, wenn die Bakterien leicht schimmeln (das tun sie nach ca. 3 Wochen …).
  • Nun eine hauchdünne Schicht Kohle als Geruchsbinder über die Mischung streuen.
  • Das Sackerl mit Gemüseschnipsel und EM-Bakterien plus Kohle nun luftdicht verschließen und nach und nach Gemüse- und Obstreste zufügen. Es bildet sich eine Flüssigkeit, diese riecht leicht säuerlich aber stinkt nicht. Wenn sämtliche Flüssigkeit vom dazugekommenen Gemüse aufgesaugt wurde, wieder wenig  EM-Bakterienlösung zugeben. Das voll gefüllte Sackerl zur Sammelstelle bringen
  • Sammelstelle: Schwarzer Schnellkomposter hinter der Hütte.
  •  Da wir sehr viel Material benötigen, ist es hilfreich wenn sich viele Gärtner_innen an der Bokashiproduktion beteiligen.

Das gehört in den Bokashieimer (oder das Bokashisackerl)

  • Biologische und klein geschnittene Küchenabfälle (Obst-, Kräuter- und Gemüsereste)
  • Kaffeesatz
  • Teesackerl (ohne Metallklammer)
  • eine sehr kleine Menge EM-Lösung
  • fein gemahlene Kohle

Das gehört NICHT in den Bokashikübel

  • gekochten Essensreste (auch keine Kartoffelschalen)
  • Protein (Fleisch, Fisch, Käseabfälle: diese locken Ratten und Mäuse an)
  • Zitrusfrüchte (auch keine biologischen)
  • gespritzte Küchenabfälle (bitte ausschließlich biologische Abfälle verwenden)
  • Gummiringerl oder anderes Plastik (z.B. Aufkleber bei Bio- Bananen)
  • ganze Gemüseabfälle (bitte Gemüse klein schneiden)
  • Bio-Sackerl aus Kartoffelstärke für den Kompost (diese verrotten nicht oder nur sehr sehr langsam)
  • Aschereste
  • Schnittblumen oder kaputte Zimmerpflanzen
  • bedruckte Zeitungen, bedruckter Karton

 

04 Jun

Eierschalen

Unzerkleinerte und nicht gereinigte Eierschalen dürfen nicht in den Kompost, da sie nur sehr schwer verrotten und die Gefahr eines Salmonellenbefalls droht.

 

So kannst du Eierschalen für unseren Kompost vorbereiten

Eierschalen mit kochendem Wasser ausspülen (so wird Salmonellen vorgebeugt) und trocknen lassen. Die trockenen Eierschalen dann mit einem Mörser zu einem feinen Pulver verarbeiten. Ich sammle das Eierschalenpulver in einem Schraubglas bis ich eine größere Menge habe, die auf den Kompost gestreut werden kann. Das Eierschalenpulver  liefert Kalk, Kalzium und andere wertvolle Mineralien. Allerdings sollte nicht zu viel Eierschalenpulver in den Kompost eingearbeitet werden.

 

 

Eierschalen werden im Mörser zerkleinert.

 

 

 

 

Das Eierschalenpulver kann in Schraubgläsern gesammelt werden.

04 Jun

Kaffeesatz

Kaffeesatz ist nicht nur ein hervorragender Dünger für Garten und Zimmerpflanzen, sondern schreckt Schädlinge wie Blattläuse und Ameisen ab und lockt Regenwürmer an, die den Boden lockern.

Kaffeesatz enthält die selben Elemente, aus denen auch Volldünger besteht, nämlich Phosphor, Kalium und Stickstoff. Außerdem senkt Kaffeesatz den PH-Wert der Erde und macht diese leicht sauer. Unsere Erdbeeren und Rosen fühlen sich in einem schwach sauren Boden am wohlsten.Besonders für unsere Erdbeeren ist Kaffeesatz als Düngemittel hervorragend geeignet. 

Am besten düngt man Erdbeeren mit Kaffeesatz nach dem Setzen im Juli oder August, im Frühjahr und direkt nach der Ernte. Zusätzlich sollte noch die selbe Menge Hornmehl zugeführt werden, damit die Erdbeeren alle wichtigen Nährstoffe bekommen.

Nach dem Pflanzen gibt man pro Pflanze ca. 1 EL Kaffeesatz + 1EL Hornmehl. Im Frühjahr genügt die halbe Menge pro Pflanze, nach der Ernte darf es ruhig ein gehäufter EL sein.

Zum Düngen mischt man den getrockneten Kaffeesatz mit der gleichen Menge Hornmehl und streut das Gemisch um die Pflanzen und arbeitet es leicht in den Boden ein. Danach werden die Erdbeeren gut gegossen. Nach drei Jahren tragen Erdbeeren nicht mehr sehr viel, daher hat es sich bewährt, Erdbeeren nach dem dritten Jahr zu entfernen und in einem anderen Beet neue Erdbeeren zu pflanzen. Wir düngen auch die frisch gepflanzten Erdbeeren wie beschrieben. .

Kaffeesatz darf nicht in unbegrenzten Mengen direkt in die Beete gestreut werden. Überschüssige Mengen gehören in den Kompost. Auch ein EL getrockneter Kaffeesatz vorsichtig in die Erde von Zimmerpflanzen eingearbeitet, hat sich als Dünger bewährt. Kaffeesatz vor dem Ausstreuen trocknen, so wird Schimmelbildung vermieden. 

Unsere Erdbeeren lieben als Dünger eine Mischung aus Kaffeesatz und Hornmehl.

2017 ist das zweite Jahr für unsere Erdbeeren und ihnen gefällt es im Matznergarten, sie wuchern wie Unkraut.

04 Jun

Kompost à la Johanna

Wir produzieren Kompost à la Johanna.

Wir beginnen mit dem Aufschichten eines neuen Komposthaufens immer im neuen Gartenjahr Anfang März. Das Aufschichten des Komposthaufens wird bis ca. 21.6. (Sommersonnenwende) fortgesetzt. Ab dem 21. Juni wird der Kompost luftdicht – entweder mit einer Plastikfolie oder mit einer dicken Schicht Laub – abgedeckt und darf jetzt ca. drei Monate rasten. Alle zwei Wochen wird der Kompost gut gewässert. Abgesehen vom Wässern wird unser Kompost ab der Sommersonnenwende in Ruhe gelassen, damit der Verrottungsvorgang nicht gestört wird, d.h. es wird ab der Sommersonnenwende kein weiteres Material mehr aufgeschichtet. Ab September/ Oktober ist der Kompost à la Johanna fertig und kann ausgesiebt werden. Der Kompost kann im Herbst zur Vorbereitung auf das kommende Gartenjahr in die Erde der Beete locker eigearbeitet werden.

Unser Kompost besteht aus 4 unterschiedlichen Schichten:

1.) Grobes, noch nicht oder halb verrottetes Material. Das ist das Material, das beim Sieben unseres Komposts vom Vorjahr übrig geblieben ist,  z.B. kleine Äste, halbverrotteter Gras- und Strauchschnitt …

2.) Neues Material aus dem Garten, das extra gesammelt wird, z.B. Grasschnitt und Grünzeug, angetrocknet. Dieses wird ausschließlich in sehr dünnen Schichten aufgetragen, der Grasschnitt wird dabei vorsichtig mit einer Gabel mit dem Grünzeug vermischt.

3.) Halbfertiger Bokashi, in unregelmäßigen „Haufen“ aufgetragen. Wie wir halbfertigen Bokashi herstellen erfährst du hier

4.) Zusätzlich wird über jede einzelne Schicht eine dünne Schicht Kohle gestreut und zwar ca. in der Stärke, in der ein Faschingskrapfen angezuckert wird. Die Kohle soll den Geruch des halbfertigen Bokashi vollständig neutralisieren. Unsere Kohle ist eine feingemahlene Bio-Holzkohle aus Hartholz aus Mariazell/ Kalte Kuchl. Herkömmliche Grillkohle sollte nicht verwendet werden.

Die erste Schicht besteht aus grobem Material, das vom Sieben des Komposts vom Vorjahr übrig geblieben ist. Dieses zieht die Regenwürmer an, da der Verrottungsprozess bereits begonnen hat. Außerdem befinden sich bereits etliche Wurmeier in diesem Material.

Auf die erste Schicht kommt ca. eine Hand voll fein gemahlener Kohle.

Die zweite Schicht besteht aus einer dünnen Schicht Grasschnitt. Der Grasschnitt (Reste vom Rasenmähen) sollte bereits trocken oder angetrocknet sein. Auch auf diese Schicht wird eine Hand voll Holzkohle gestreut.

Die dritte Schicht besteht aus halbfertigem Bokashi. Diese Schicht wird nicht gleichmäßig aufgetragen sondern brockenweise in ca. faustgroßen Brocken unregelmäßig auf der ersten Schicht verteilt. Die Brocken bieten den Regenwürmern eine Heimat, sie dienen den Würmern als Brutnester. Über die Bokashibrocken eine dünne Schicht Bio-Holzkohle streuen und zwar so viel, dass der säuerliche Geruch des halbfertigen Bokashi vollständig neutralisiert wird.

Ist der Haufen zu trocken, mit einer 10l Gießkanne sowie zusätzlich zwei guten Spritzern EM-Bakterien gut gießen.

Die nächste dünne Schicht besteht wieder aus grobem Material + einer Faust gemahlener Kohle.

Darüber kommt nun wieder gesammelter und bereits getrockneter Grasschnitt und anderes Grünzeug, das sehr dünn aufgetragen wird + einer Hand voll Kohle.

Darauf wieder halbfertigen Bokashi, in faustgroßen Haufen auftragen und mit Kohle „angezuckert“.

Generell gilt es darauf zu achten, dass von einem Material nie zu viel aufgetragen wird.

So wird weiter Schicht für Schicht aufgetragen, bis alles Material verbraucht ist. Ist der Haufen vorerst aufgeschichtet, wird er gut mit Em_Bakterien versetztem Wasser gegossen. Wir verwenden für das Gießen mit der Gießkanne immer einen Brauseaufsatz, damit alle Schichten des Komposthaufens gleichmäßig gewässert werden.

Zum Schluss wird der Kompost mit einer Plastikfolie oder einer dicken Schicht Laub luftdicht abgedeckt.

Im Laufe des Gartenjahres fallen durch Mähen und anderer Arbeit im Garten (Strauchschnitt, jäten …) weitere Materialien an. Wir sammeln die Materialien gesondert und sobald genug von jedem Material zusammengekommen ist, wird der Komposthaufen weiter aufgeschichtet.

Alle zwei Wochen wird der Kompost gut gewässert. Das ist sehr wichtig, damit die Pilze, Bakterien, Würmer und Kleinstlebewesen, die die wichtige Verrottungsarbeit leisten, nicht sterben. Asseln, Schnecken, Käfer und Würmer helfen auch fleissig bei der Umsetzung des organischen Materials mit. Wir schichten bis zum 21.6. des Jahres. Danach darf der Komposthaufen bis September/ Oktober ungestört rasten. Der Kompost à la Johanna benötigt etwa drei Monate, bis er „reif“ ist. Der fertige Kompost wird durch ein grobes Sieb geschmissen. Das beim Sieben übrig gebliebene grobe Material wird auf einem extra Haufen für den Komposthaufen für das kommende Gartenjahr gesammelt. Der gesiebte Kompost wird in Säcke gefüllt und den Gärtner_innen zur Verfügung gestellt.

Vom 21.9. bis 21.10. wird der gesiebte Kompost auf den Beeten verteilt. Feines Material wird zuerst aufgetragen, grobes kommt darüber. Den Kompost leicht in die Erde des Hochbeetes einarbeiten.

Das darf in den Kompost à la Johanna

  • Bereits trockener oder angetrockneter Grasschnitt, Grünabfälle aus dem Garten. Bitte nicht selbst aufschichten sondern auf einem separierten Haufen schichten.
  • Strauchschnitt und Baumschnitt
  • Grobes Material aus dem Kompost des Vorjahres.
  • Halbfertiger Bokashi (vorfermentierte Gemüse und Obstabfälle, mit EM-Bakterien geimpft im Sackerl oder direkt in den Bokashikübel, mind. 2 Wochen gerastet). Mehr Information zur Bokashi-Vorbereitung findest du hier
  • Eierschalen ja, allerdings bitte, wie in diesem extra Beitrag beschrieben, heiß ausgewaschen, getrocknet und zerkleinert, dünn aufgestreut. Bitte nicht selbst aufstreuen sondern Eierschalen in einem Schraubglas in der Hütte lagern.
  • Kaffesatz und Teesackerl entweder in einer Schüssel trocknen und dann in den Kompost einarbeiten, oder dem Bokashieimer (oder dem Bokashisackerl) zuführen. Kaffeesatz ist ein toller Dünger und soll so manchen Schädling wie z.B. die Nacktschnecke vertreiben.
  • Pferdemist
  • Fein zermahlene Bio-Kohle.

Das darf NICHT in den Kompost à la Johanna

  • Nicht fermentierte Gemüse- und Obstreste
  • Gekochten Essensreste (auch keine Kartoffelschalen)
  • Protein (Fleisch, Fisch, Käseabfälle: diese locken Ratten und Mäuse an)
  • Zitrusfrüchte (auch nicht bio)
  • Ganze, ungewaschene Eierschalen
  • Gespritzte Küchenabfälle (bitte ausschließlich biologische Abfälle verwenden)
  • Gummiringerl oder anderes Plastik (Vorsicht bei Pflanzenringen)
  • Bio-Sackerl aus Kartoffelstärke (diese verrotten nicht oder nur sehr sehr langsam)
  • Aschereste
  • Schnittblumen oder kaputte Zimmerpflanzen
  • Gemüsepflanzenreste aus dem Beet (Aussamung, Pilze: Reste aus dem Beet zu Bokashi fermentieren, wie in einem extra Beitrag beschrieben.)
  • Unkraut – bitte kein Unkraut auf den Kompost werfen. Dieses Samt aus und vermehrt sich. Unkraut zum Mulchen am Boden um  die Beete verwenden. Nie mit Unkraut in den Beeten selbst mulchen. Hat das Unkraut noch keine Samen gebildet, kann es auf den Haufen mit Grasschnitt gegeben werden. Unkraut kann auch mit EM-Bakterien fermentiert werden.
  • Frischer Grasschnitt: bitte keinen Grasschnitt vom Mähen auf den Kompost werfen. Den Grasschnitt auf einen Extrahaufen neben dem Kompost locker aufschichten und trocknen lassen. Wir benötigen den Grasschnitt außerdem zum Mulchen.
  • Bedruckte Zeitungen oder bedruckter Karton
  • Kleberreste auf Karton

 

Conni beim Aussieben des alten Komposts von 2016

Die beiden Mäusebabys haben wir beim Ausschaufeln des alten Komposthaufens gefunden.